Sakirin – Die modernste Moschee der Türkei

Sakirin – Die modernste Moschee der Türkei

Sakirin – Die modernste Moschee der Türkei

Die Sakirin Moschee gilt als das modernste Gebetshaus der Türkei und erstrahlt, im wahrsten Sinne des Wortes, in der Silhouette Istanbuls wie ein leuchtender Stern. Nicht nur das erstmals eine Frau, Zeynep Fadillioglu, die führende Rolle bei der Gestaltung der Inneneinrichtung übernahm. Das Wunderwerk vereint zudem klassische, orientalische Kunstfertigkeit mit hochmoderner Technik.

Erbaut wurde die Sakirin Moschee durch die Semiha Sakir Stiftung unter der Direktion von Ghazi, Ghassan sowie Ghada Sakir zu Ehren ihrer Eltern. Anschließend übergab man sie feierlich der Diyanet, dem Präsidium für Religionsangelegenheiten. Die auf einem 10000m2 großen Grundstück im Istanbuler Stadtteil Üsküdar hochgezogene Moschee wurde am 08. Mai 2009 eröffnet und bietet Platz für etwa 500 Personen.

Die filigrane Bauweise der Sakirin Moschee stellt im Grunde genommen einen völligen Gegensatz zu ihren traditionellen Pendants dar. Die Stifter haben indes auf eine bunte Mischung aus klassischer und moderner Kunst gesetzt. Sowohl die Kuppel, als auch die Kalligraphien wurden durch Imam Hüseyin Kutlu designt und gemalt. Im Zentrum der Hauptkuppel befindet sich die Sure Fatr, an dessen Gurt die Sure Mulk, während an den Rändern Schilder mit den Inschriften Allah’s, Hz. Muhammed, Hz. Ebubekir, Hz. Ömer, Hz. Osman, Hz. Ali, Hz. Hasan sowie Hz. Hüseyin aufgestellt sind. Verantwortlich für das Fundament der Hauptkuppel ist die Innenarchitektin Zeynep Fadillioglu, die sich überwiegend  den Farbtönen der Tophane Künste bedient hat. Das Lichtdesign wurde umgesetzt durch den britischen Startarchitekten Arnold Chan.

Das Highlight der Moschee bildet der durch William Pye angebrachte Brunnen im Innenhof, in der eine hochglanzpolierte Kugel, welches das Universum symbolisieren soll, glänzt. Für den Boden und die Flure wurden spezielle Steine aus Kayseri und Ankara importiert. Die ganze Architektur wirkt futuristisch und modern, gleichzeitig aber schlicht und ästhetisch. Überall glänzen die verschnörkelten Aluminiumstrukturen im Klarlack während die Schuppen-artig aufgesetzten Kuppeln im Lichteffekt der Nacht funkeln.

Auch die Innenarchitektur wirkt wie aus einem Guß und strahlt aus allen Ecken. Die Scheiben im Inneren der Moschee sind geprägt von klassischer Tezhib Ornamentik aus dem heiligen Koran. Nahezu vollständig wird das einfallende Tageslicht durch das verschnörkelte Gitterwerk gefiltert, erhellt aber dennoch den Gebetsraum mit reichlich Licht. Die verschiedenen Ebenen der “Minber” (Kanzel) bestehen aus Acryl und sind mit eingeschnittenen Blättermotiven verziert, die das Universum repräsentieren sollen. Die “Mihrab” – Gebetsnische des Hocas, die in Richtung “Kible” (Gebetsrichtung gen Kaaba) weist – ist inspiriert von der seldchukischen Rumi Dekoration, während auf der Oberfläche der drei ineinander fließenden Ringe des Kronleuchters die 99 Namen Allah’s sowie die Sure “Nur” eingraviert wurden. Die Leerräume der verspiegelten Reifen hingegen sind mit Tezhib Ornamenten aus Plexiglas verbunden.

Obwohl die Sakirin Moschee nur so vor modernen Innovationen strotzt und von einigen Zeitungen als “High Society Moschee” verunglimpft wurde, ist sie dennoch den islamischen Normen gerecht erbaut. Schließlich hat Architektin Zeynep Fadillioglu eng mit Islamwissenschaftlern zusammengearbeitet.

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